Das Ende von Eddy

Das Ende von Eddy

Schauspiel nach Édouard Louis, Theater Regensburg

Termine:

Theater Regensburg
März – Juni 2024

Aber das tatsächlich Fantastische an diesem Abend ist, dass er zutiefst sinnlich funktioniert. Das liegt an der Regie, und das liegt an den Darstellenden. Vogler und Weigang obliegt es, immer wieder die toxische Männlichkeit zu spielen, dazu reichen ihnen gut beobachtete, feine Nuancen in der Körperhaltung.

Roenneberg zeichnet Scham, Ängstlichkeit, auch Glanz des heranwachsenden Eddy. Blicke, Berührungen sind sparsam-exakt dosiert, sind die Fenster aus dieser emotionalen Hölle.

SZ, Yvonne Poppek, 20.3.24

Spiel: Max Roenneberg, Lilly-Marie Vogler, Natascha Weigang, Inszenierung & Sounddesign: Barish Karademir, Ausstattung: Walter Schütze, Videodesign: Norbert Goldhammer, Licht: David Herzog, Dramaturgie: Theresa Selter, Regieassistenz, Abendspielleitung & Inspizienz: Sophie Huber

Die Welt von Eddy Bellegueule, der in den 90er-Jahren in der Normandie aufwächst, ist geprägt von trostloser Fabrikarbeit, Armut, Alkohol und Gewalt. Er lebt mit einem ständigen Gefühl von Scham und der Angst, als schwul erkannt zu werden. In seinem homofeindlichen Umfeld wird seine „Andersartigkeit“ zu etwas Abnormalem erklärt. Eddys einzige Rettung ist die Flucht.
In seinem Debütroman, der ihn 2015 international bekannt machte, erzählt Édouard Louis anhand seiner eigenen Biografie die Geschichte einer radikalen Selbstbefreiung und greift dabei die brennenden Konflikte unserer Zeit auf: soziale Ungerechtigkeit, Klassismus, rechte Diskurse und den Hass auf Minderheiten. Seine Romane wurden von zahlreichen Theatern adaptiert. In DAS ENDE VON EDDY zeichnet er nicht nur das Porträt einer sozialen Klasse, sondern erzählt eindrücklich vom Preis, den ein Mensch bezahlt, wenn er „ein anderer“ werden will.

Tickets und Trailer auf:
https://www.theaterregensburg.de/produktionen/das-ende-von-eddy.html