Medea

Medea

von Euripides. Tafelhalle Nürnberg.

„Karademir hat ein Gespür für Bilder und ist vielleicht sogar ein besserer Choreograf denn Regisseur. Wenn Atina Tabé also am Ende auf ihren Opfer-Altar steigt, das Blut über sich ausgießt und der Hofstaat machtlos zuckt, ist das ein Bild, das alles erklärt: Medea hat auch sich in Schuld ertränkt.“

(Süddeutsche Zeitung)

Spiel/Tanz: Atina, Tabé, Ulrike Fischer, Murat Seven, Christine Mertens, Claus Stahnke, Lukas Kientzler, Shawn Canty, Silvan Ruprecht, Ines Hartmann, Kinder: Tony Marcellino, Valentin Sörgel. Bühne: Barish Karademir, Gunnar Tippmann. Sound: Karademir.

Die Uraufführung der griechischen Tragödie Medea von Euripides verursachte im 5. Jahrhundert v. Chr. einen Skandal. Die mit Zauberkräften ausgestattete Heilerin, Enkelin des Sonnengottes Helios, tötet eigenhändig ihre beiden Kinder, um Rache an ihrem Ehemann Iason zu nehmen. Der lässt sie wegen einer besseren Partie – er soll die Tochter des Königs Kreon heiraten – sitzen. Medeas extremes Handeln beschäftigt seitdem viele Literaten und Regisseure. Was bringt eine intelligente, rhetorisch begabte, kämpferische Frau dazu, auf brutale Weise den eigenen Nachwuchs zu töten?

Der Regisseur Barish Karademir ist bekannt für atmosphärisch dichte Inszenierungen, in denen er auch angestaubten Klassikern wieder eine berührende Aktualität entlockt. Mit einer zeitgemäßen Sprache und zeitgenössischem Tanz transportiert Barish Karademir Bilder und Stimmungen hin zu einem inspirierenden Theatererlebnis.